Zurück zur Übersicht

07.09.2012

Stadtwerke fordern Nachbesserung bei Offshore-Entschädigung

Trianel Windpark Borkum startet mit Innerparkverkabelung

Aachen/Borkum. Der Geschäftsführer des Trianel Windparks Borkum, Klaus Horstick, begrüßt den Gesetzesentwurf zur Entschädigung der Offshore-Windparkbetreiber. Horstick kritisiert aber zugleich zwei Einzelregelungen, die offenkundig noch nicht zu Ende gedacht seien. Das Gesetz, so Horstick, sei ein wichtiger erster Schritt, um ein Scheitern der Offshore-Industrie abzuwenden.

 Allerdings sieht Horstick Nachbesserungsbedarf im parlamentarischen Verfahren: „Die Schieflage der aktuellen Projekte in der Nordsee ist durch Fehlplanungen des verantwortlichen Übertragungsnetzbetreibers verursacht. Dass der Gesetzesentwurf die Rechte der Parkbetreiber beschneiden soll, den Übertragungsnetzbetreiber auf Entschädigungsleistungen zu verklagen, halten wir für fragwürdig.“

Auch an einem weiteren Punkt fordert Trianel Nachbesserungen. Um Entschädigungen zu erhalten, muss das parkinterne Umspannwerk auf See fertig gestellt sein. Die Errichtung dieses Umspannwerks ohne gesicherte Stromversorgung birgt allerdings hohe Risiken. Denn genauso wie die eigentlichen Windräder muss das Umspannwerk auf See permanent mit Strom versorgt werden, beispielsweise um die Schaltanlagen zu klimatisieren, für Signalleuchten und die Funkverbindung. Im konkreten Fall müsste beim Trianel Windpark Borkum das Umspannwerk über den gesamten Winter durch dieselbefeuerte Notstromaggregate mit Strom versorgt werden. „Das ist nicht nur betriebswirtschaftlich völlig unsinnig, sondern auch ökologisch fragwürdig“, erläutert Horstick.

Für die Windparkbetreiber entsteht zudem ein weiteres Problem: Würde die Energieversorgung durch die Generatoren unterbrochen, wäre die Gewährleistung des Herstellers gefährdet.

Trianel hofft auf Nachbesserung – und rechnet sich dafür gute Chancen aus. Denn die Bundesregierung hat dem Gewährleistungsproblem bei der Errichtung der Windenergieanlagen bereits Rechnung getragen. Hier müssen als Voraussetzung für den Entschädigungsanspruch auf See nur die Fundamente gesetzt sein. „Mit einer redaktionellen Änderung des Textes kann die Gewährleistungsproblematik auch bei den Umspannwerken gelöst werden“, so Horstick. Der Nachweis für die Betriebsbereitschaft der Anlagen könne auch anhand der fertig gestellten und abgenommenen Komponenten überprüft werden.

Unterdessen schreiten die Arbeiten im ersten kommunalen Offshore-Windpark 45 Kilometer vor der Borkumer Küste voran. Im August wurde mit der sogenannten Innerparkverkabelung begonnen. Dabei werden die 40 Windkraftanlagen mit insgesamt 50 Kilometer armdicken 33-kV-Stromleitungen untereinander verbunden.

Im Frühsommer hatte der Übertragungsnetzbetreiber Tennet die Zeitpläne des Trianel Windparks Borkum durcheinandergewirbelt. Tennet kündigte an, den schriftlich zugesicherten Herstellungstermin für den Netzanschluss nicht einhalten zu können. Horstick: „Daraufhin mussten wir die Errichtung der Windenergieanlagen vom Sommer 2012 auf 2013 verlegen.“ Die Kosten für die Planänderung, die Lagerung der Windkraftanlagen und fortlaufende Bauzinsen betragen für den Trianel Windpark Borkum einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Der Trianel Windpark Borkum ist ein Gemeinschaftsprojekt von 33 Stadtwerken und Regionalversorgern und dem Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel. Seit September vergangenen Jahres ist der erste Abschnitt mit 40 der insgesamt 80 Windräder im Bau.

Ansprechpartner:

Elmar Thyen, Leiter Unternehmenskommunikation
Fon +49 (0)241 413 20-413
Mobil +49 (0)151 12 64 17 87
Fax +49 (0)241 413 20-300
e.thyen@trianel.com

Zurück zur Übersicht